Es ist ein anderthalb stündiges Programm (Pause nach 45 min.) mit Akkordeon Solo-Stücken von Astor Piazzolla sowie Betrachtungen in literarischer Prosa zur Entstehungszeit seiner jeweiligen Stücke und damit verbunden hochaktuelle Gedanken zum Menschsein, wie "Vergessen", "Freiheit/frei sein", "Heimat", "Träume", "Ziellosigkeit", "Lebendigkeit", "Angst" und vieles mehr.
Piazzolla war ein durchweg "boden-ständiger" Mensch, der alle Facetten des Lebens kannte. Aus einfachen Verhältnissen kommend, hat er mit seiner Familie seine Kindheit in der Bronx von New York erlebt und es bis zum Weltruhm geschafft. Seine Kunst bestand darin, sein Leben, aus dem er reich schöpfte und das große Amplituden aufwies, musikalisch mit eben diesen Facetten auszudrücken.
"Astor Piazzolla schrieb eine Musik der fehlerhaften Verwirrung menschlicher Wesen - eine Musik, die mit Schweiß und Rauch getränkt war, so unrein wie unsere Körper mit ihren Essensflecken und ihrer Scham. Mit ihren Falten, Träumen, Prophezeiungen, ihren Ausschmückungen der Liebe und des Hasses, der Dummheiten, politischen Überzeugungen, Verneinungen, Zweifeln und Bejahungen. Eine Musik, so unrein wie alte Kleider, die nach Lilien und Urin riechen." - John Adams, Komponist
Ein zutiefst berührendes Programm mit viel Augenzwinkern, das uns daran erinnern lässt, was Menschsein alles heissen kann - jede und jeder für sich und ohne Lösungen vorzugeben. Ein Programm, das mit großer Menschenliebe die komplette Palette des Menschseins eröffnet und Orientierung in unruhigen Zeiten gibt ...weil wir Menschen sind.